KLIMT PRINTED

"[…] einzig in der immer weiter fortschreitenden Durchdringung des ganzen Lebens mit künstlerischen Absichten [ist] der Fortschritt der Kultur begründet. […]", postulierte Gustav Klimt während seiner Eröffnungsrede anlässlich der "Kunstschau Wien 1908". Primär ist damit das umfangreiche und gesamtkunstwerkliche Schaffen der 1905 aus der Wiener Secession ausgetretenen Klimt-Gruppe und weiterer Künstler:innen gemeint. Zusätzlich fällt in diese Zeit der Neuorientierung auch der Beginn der Umsetzung der ersten Klimt-Mappe mit dem Titel Das Werk Gustav Klimts, herausgegeben vom Verlag der Kunstgalerie H. O. Miethke und unter federführender Mitwirkung des Künstlers selbst. Ziel war es, Klimt durch diese drucktechnisch außergewöhnlich hochwertige und dadurch preislich teure Werkschau en miniature zu vermarkten und eine "Durchdringung mit Kunst" zu schaffen. Bei Miethke wurde damit ein erster Impuls gesetzt, der durch den Verleger Hugo Heller und den Kunsthistoriker Max Eisler fortgeführt werden sollte. Ergänzung fanden diese Reproduktionen nach Klimts wichtigsten Gemälden und Friesen durch Portfolios mit herausragenden Zeichnungen des Meisters, wie etwa Gustav Klimt. Fünfundzwanzig Handzeichnungen des Verlages Gilhofer und Ranschburg aus dem Jahr 1919. Für all diese Reproduktionen war eine hochwertige und aufwändige Druckausführung notwendig, die im Falle der Mappen nach Klimts Gemälden die k. k. Hof- und Staatsdruckerei erledigte. 

Die Ausstellung "KLIMT PRINTED" in der historischen Casa della Musica im Ortskern der italienischen Stadt Grado widmet sich von 11. August bis 27. Oktober 2024 diesen limitierten und seltenen Portfolios. Auf Einladung des Kurators, Roberto Festi, und des Consorzio Turismo Grado stellt auch die Klimt-Foundation einige Leihgaben zur Verfügung und steuerte einen Artikel für den Ausstellungskatalog bei. Details zu den Öffnungszeiten etc. finden Sie hier.