WIENER WERKSTÄTTE arts / crafts 1903-1932
Josef Hoffmann: Siegelstempel von Gustav Klimt, ausgeführt von der Wiener Werkstätte, vermutlich um 1911, Klimt-Foundation
© Klimt-Foundation, Wien
Josef Hoffmann: Siegelstempel von Gustav Klimt, ausgeführt von der Wiener Werkstätte, vermutlich um 1911, Klimt-Foundation
© Klimt-Foundation, Wien
Design-Ikonen der Wiener Werkstätte sind aktuell im Stockholmer Millesgården Museum zu sehen. Die Ausstellung, kuratiert von Anne-Katrin Rossberg vom MAK, Wien und Martin Liljekvist, zeigt Meisterstücke dieser innovativen Wiener Produktionsgemeinschaft, die 1903 von Josef Hoffmann, Kolo Moser und Fritz Waerndorfer gegründet wurde und die österreichische Designwelt nachweislich prägte. Auch Gustav Klimt stand mit der "WW" in enger Verbindung, sei es durch den künstlerischen Austausch oder durch Einrichtungsgegenstände und Schmuckstücke. Die Klimt-Foundation, Wien stellt für die Stockholmer Schau Klimts Siegelstempel zur Verfügung. 1911 von Josef Hoffmann entworfen und von der Wiener Werkstätte ausgeführt, symbolisiert dieses hochkarätige Objekt wie kein anderes das Zusammenwirken von Kunst, Design und Funktionalität.
Neben den genannten Persönlichkeiten und den essentiellen WW-Künstlerinnen Mela Koehler oder Vally Wieselthier, nimmt auch Josef Frank eine besondere Rolle ein. Er war u.a. Initiator und Bauleiter der Wiener Werkbundsiedlung, die 1932 eröffnet wurde. Bereits 1933 musste Frank nach Schweden emigrieren, kurz darauf begann seine Zusammenarbeit mit der schwedischen Interior-Design Firma Svenskt Tenn, mit der er den Großteil seines Werkes umsetzen konnte.
1917 wurde übrigens zum ersten Mal österreichische Kunst dem schwedischen Publikum präsentiert. Als Ausstellungsort fungierte damals die noch heute existierende Liljevalchs Konsthall. Neben einer ausführlichen Präsentation der Wiener Werkstätte war Gustav Klimt mit 13 Gemälden vertreten.
Die Schau [21.09.2024–26.01.2025] im Millesgården Museum lässt nach über 100 Jahren österreichisches Design in einem besonderen Areal wieder aufleben. Der schwedische Bildhauer Carl Milles und seine aus Österreich stammende Frau Olga (geb. Granner), selbst Künstlerin, schufen ein bezauberndes Refugium, das noch heute vor Kreativität, künstlerischer Energie und Ideenreichtum sprüht.