Insel im Attersee gelangt erstmals zur Auktion
Gustav Klimt: Insel im Attersee, 1902, Privatbesitz
© Sotheby's
Im Jahr 1900 verbrachte Gustav Klimt seinen ersten Sommerfrische-Aufenthalt am Attersee. Er nächtigte im am Nordufer des Sees gelegenen Bräuhof in Litzlberg. Bis 1907 blieb diese Unterkunft sein bevorzugtes Domizil. Klimt fand in der landschaftlich reizvollen Umgebung eine Vielzahl an Inspirationsquellen, von üppig tragenden Obstbäumen, mystischen Waldeinblicken bis zur Oberfläche des Sees selbst, die er in zwei beeindruckenden Gemälden verewigte. Insel im Attersee, eines dieser »Rahmen voll Seewasser«, wie von dem Kunstkritiker Ludwig Hevesi treffend bezeichnet, gelangt nun am 16. Mai 2023 (19.00 UHR EDT) bei Sotheby's New York erstmals zur Auktion.
Dieses »Seebild« entstand 1902 im Zuge von Klimts drittem sommerlichen Aufenthalt. Am 17. August 1902 schilderte der Künstler in einem Brief an Maria »Mizzi« Zimmermann seine Tageseinteilung und erwähnte darin: »[...] darnach [!] kommt ein Seebad, mit aller Vorsicht genommen – hierauf wieder ein wenig malen, bei Sonnenschein ein Seebild [...]«. Wie schon in seinem Erststück Am Attersee (1900, Leopold Museum, Wien) setzte sich der Künstler gekonnt mit der in unterschiedlichen Blautönen changierenden Farbgebung und Beschaffenheit des Wassers auseinander. Schließlich gelang Klimt mit Hilfe von kurzen, impressionistisch anmutenden Pinselstrichen eine vortreffliche Darstellung des pittoresken, oberösterreichischen Sees, die in weiter Ferne sogar einen Blick auf die Insel Litzlberg erhaschen lässt.