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Adolf Wilbrandt

Adolf Wilbrandt fotografiert von Fritz Luckhardt in den 1870er Jahren
© Wien Museum

Adolf von Wilbrandt war Schriftsteller, Journalist und Übersetzer. In seiner Zeit als Burgtheaterdirektor führte die »Künstler-Compagnie« 10 Deckengemälde nach seinem Programm für das neue Burgtheater aus.

Als Sohn des Politikers, Ästhetik- und Literaturwissenschaftlers Christian Wilbrandt wurde Adolf Wilbrandt am 24. August 1837 in Rostock, Mecklenburg, geboren.

Er besuchte das Gymnasium und die Universität seiner Heimatstadt, wo er zuerst Rechtswissenschaften und dann Kunstgeschichte und Geschichte studierte. Er verbrachte einige Semester an den Universitäten in Berlin und München und promovierte schließlich 1895 zum Doktor der Philosophie in Rostock. Im selben Jahr wurde er Mitredakteur der Münchner Süddeutschen Zeitung, dem Organ des neu gegründeten Nationalvereins. 1860 jedoch wandte er sich vom Journalismus ab und begann seine Karriere als freier Schriftsteller. In den folgenden Jahren verbrachte er sein Leben in Berlin, Rostock, Frankfurt am Main, Rom und ab 1865 wieder in München. 1871 zog Adolf Wilbrandt nach Wien, wo er weiterhin als freier Schriftsteller tätig war. Zwei Jahre später heiratete er die Schauspielerin Auguste Baudius, die 1861 von Heinrich Laube ans Hofburgtheater geholt worden war. Das Paar hatte einen Sohn, Robert, später Nationalökonom.

In den Jahren 1877 bis 1881 lebte Wilbrandt in Deutschland, Österreich und Italien. Nach seiner Rückkehr nach Wien 1881 wurde er als Nachfolger von Franz Dingelstedt zum Direktor des Hofburgtheaters ernannt. In seiner Funktion als Direktor des neu erbauten Burgtheaters bestimmte er das Programm der Gestaltung der Deckengemälde in den Stiegenhäusern. Der Auftrag dazu erging an die Künstler-Compagnie mit Gustav und Ernst Klimt sowie Franz Matsch.

Das Programm Wilbrandts umfasste eine Darstellung der Geschichte des Theaters in 10 Bildern mit Dramatikern und Komödiendichtern aus unterschiedlichen Epochen. Die Künstler-Compagnie arbeitete 2 Jahre (1886–1888) an den dekorativen Bildern, wobei Gustav Klimt Dionysosaltar, Thespiskarren, Theater Shakespeares (mit einer Aufführung von Romeo und Julia) und Theater in Taormina ausführte. Von seinem eigenen Werk war Klimt wenig überzeugt, Kaiser Franz Joseph I. indes verlieh ihm aus Anerkennung das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone.

1887 trat Wilbrandt von seinem Posten als Burgtheaterdirektor zurück und widmete sich in seiner Heimatstadt wieder vollständig dem Schreiben.

Adolf Wilbrandt wurde 1884 vom Bayrischen König in den Adelsstand erhoben.

Im Zentrum seines Werkes steht das Historiendrama, er verfasste aber auch Lyrik, Prosa und Lustspiele. Für sein Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, so erhielt er zwei Mal den Grillparzer-Preis (1875 und 1890) und den Schiller-Preis (1877).

Adolf von Wilbrandt verstarb am 10. Juni 1911 in Rostock.

Literatur und Quellen

  • Archiv für Geschichte der Soziologie in Österreich. Adolf Wilbrandt. agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/wilbrandt_adolf_von.htm (09.04.2020).
  • Wien Geschichte Wiki. Adolf Wilbrandt. www.geschichtewiki.wien.gv.at/Adolf_Wilbrandt (09.04.2020).
  • Wien Geschichte Wiki. Burgtheater. www.geschichtewiki.wien.gv.at/Burgtheater_(Geb%C3%A4ude) (09.04.2020).
  • Wien Geschichte Wiki. Auguste Wilbrandt-Baudius. www.geschichtewiki.wien.gv.at/Auguste_Wilbrandt-Baudius (09.04.2020).