Othmar Schimkowitz

Othmar Schimkowitz, um 1900
© Wien Museum

Signet von Othmar Schimkowitz anlässlich der XIV. Secessionsausstellung (Klinger-Beethoven), in: Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession (Hg.): XIV. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession. Klinger Beethoven, Ausst.-Kat., Secession (Wien), 15.04.1902–15.06.1902, Wien 1902.
© Bibliothek des Belvedere, Wien

Der profilierte Bildhauer und Bauplastiker, Othmar Schimkowitz, war ein langjähriges Mitglied der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession. Von 1929 bis 1930 war er Präsident dieser Künstlergemeinschaft. 

Othmar Schimkowitz, geboren 1864 in Ungarn, studierte zwischen 1886 und 1892 an der Wiener Akademie der bildenden Künste und besuchte dort die Fachklassen der Bildhauer Edmund Hellmer und Carl Kundmann. Nach seinem Studium arbeitete er für einige Jahre in New York, Chicago und Philadelphia.

Schimkowitz und die Wiener Secession
1895 kehrte der Bildhauer wieder nach Europa zurück, eröffnete in Wien ein eigenes Atelier und schloss sich einige Jahre später der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession an. 1898 vermeldeten die Secessionisten seine ordentliche Mitgliedschaft explizit im dritten Heft der hauseigenen Zeitschrift Ver Sacrum. Bereits eine Ausgabe zuvor fand Schimkowitzs prämierter, jedoch nicht ausgeführter Wettbewerbsentwurf für das geplante Wiener Gutenberg-Denkmal Erwähnung.

Othmar Schimkowitz, der unter anderem die plastischen Schmuckelemente für das Eingangsportal des neu errichteten Ausstellungsgebäude der Wiener Secession gestaltete, schloss sich 1905 nicht der progressiven Klimt-Gruppe an, sondern verlieb bis 1939 weiterhin in der Vereinigung. Darüber hinaus wurde er 1929/30 zum Präsidenten der Wiener Secession ernannt.  

Ein Bauplastiker für Wien
Um die Jahrhundertwende avancierte Othmar Schimkowitz zu einem der gefragtesten Bauplastiker Wiens. Er arbeitete vor allem über mehrere Jahre hinweg eng mit den Architekten Ludwig Baumann und Otto Wagner zusammen. Im Auftrag von Letzterem erstellte er unter anderem seine allbekannten Figuren für die Fassaden der Kirche am Steinhof und der Postsparkasse in der Wiener Innenstadt.

Weitere berufliche Meilensteine
Zwischen 1914 und 1934 unterrichtete Schimkowitz an der Technischen Hochschule zu Wien (heute: Technische Universität, Wien) »plastisches Gestalten und Modellbau«. Außerdem wurde der Bildhauer 1939 Mitglied der Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus). Er verstarb 1947 in der Steiermark.

Literatur und Quellen

  • Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession (Hg.): Ver Sacrum. Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, 1. Jg., Heft 2 (1898), S. 2-3.
  • Felix Czeike (Hg.): Historisches Lexikon Wien, Band 4, Wien 1995, S. 87-88.
  • Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession (Hg.): Katalog der II. Kunst-Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, Ausst.-Kat., Secession (Wien), 12.11.1898–28.12.1898, Wien 1898, S. 15.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.): Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 10, Wien 1991.
  • Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession (Hg.): Ver Sacrum. Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, 1. Jg., Heft 3 (1898), S. 23.
  • Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff (Hg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band CI, New York - Berlin 2018, S. 502.
  • Hans Vollmer (Hg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker, Band XXX, Leipzig 1936, S. 72.