Eduard Veith
Eduard Veith, Künstlerhaus-Archiv, Wien
© Künstlerhaus-Archiv, Wien
Der Maler Eduard Veith besuchte die Wiener Kunstgewerbeschule, wo er von Ferdinand Laufberger unterrichtet wurde. Als Dekorationsmaler feierte er große Erfolge mit seinen Arbeiten für Theaterhäuser. Eines seiner bekanntesten Werke – ein Mosaikfries – befindet sich noch heute an der Hausfassade eines ehemaligen Wiener Hotels in der Kärntner Straße 16.
Eduard Veith wurde 1858 im mährischen Neutitschein (heute: Nový Jičín, Tschechien) geboren. In den 1870er Jahren wurde er – ungefähr zur gleichen Zeit wie Gustav Klimt – an der Wiener Kunstgewerbeschule von Ferdinand Laufberger zum Dekorationsmaler ausgebildet. Später sollte Veith laut der Zeitschrift Moderne Welt über seinen ehemaligen Lehrer folgendes berichten:
»[…] als 60jähriger Mann muß [!] ich immer wieder erkennen, wie treffend seine Ratschläge waren, wie sicher und richtig er mich und seine anderen Schüler, darunter Klimt und Matsch, geführt hat, und wie es sich immer bestraft hat, wenn ich später den von ihm gewiesenen Weg einmal verlassen habe.«
Gegen Ende seines Studiums reiste er – unter anderem im Auftrag von Laufberger – nach Paris, Triest, Venedig und Bukarest und kehrte anschließend nach Wien zurück. Aufgrund mangelnden Erfolges verließ er allerdings die Stadt und lebte für die nächsten Jahre in Neutitschein und Paris.
Eduard Veith: Triumph der Vindobona, Konkurrenzskizze für das Volkstheater, 1888, Wien Museum
© Wien Museum
Erfolge als Dekorationsmaler
1887 erhielt Veith den Auftrag für die dekorative Ausstattung des Neuen Deutschen Theaters in Prag (heute: Státní opera, Prag), das von den bekannten Theaterbauern Fellner & Helmer errichtet wurde. In weiterer Folge erstellte er dekorative Arbeiten für zahlreiche Theater im In- und Ausland, wie für das Deutsche Volkstheater (heute: Volkstheater, Wien) in Wien oder auch das Berliner Theater Unter den Linden.
Bekannt wurde Veith, der sich später auch als Porträt- und Aquarellmaler betätigte, vor allem für seine prämierten Arbeiten für den Festsaal in der Neuen Burg in Wien und für seinen monumentalen Mosaikfries an der Hausfassade des ehemaligen Wiener Hotels Meißl & Schadn in der Kärntner Straße 16.
Eduard Veith, Mosaik Orient und Okzident auf der Fassade des Hotel Meißl & Schadn, 1896, Wien Museum
© Wien Museum
Eduard Veith: Korrespondenzkarte von Eduard Veith in Wien an Gustav Klimt in Wien, 27.04.1890, Albertina
© ALBERTINA, Wien
Der Künstler verstarb 1925 in Wien. Vier Jahre später veranstaltete das Künstlerhaus anlässlich der Versteigerung seines künstlerischen Nachlasses noch eine Ausstellung.
Bekanntschaft mit Gustav Klimt
Eduard Veith und Gustav Klimt waren sich nachweislich bekannt. Ein Beleg hierfür ist eine Korrespondenzkarte von Eduard Veith (Klimt-Archiv, Albertina) mit der er »seinen Freund« Gustav Klimt zur Verleihung des Kaiserpreises im Jahr 1890 beglückwünschte. Darüber hinaus fungierten Veith und Klimt zusammen mit anderen namhaften Künstlern als Juroren bei dem Wettbewerb für die Gestaltung eines Denkmals für die beiden Komponisten Josef Lanner und Johann Strauß Vater.
Literatur und Quellen
- Silvia Freimann (Hg.): Eduard Veith (1858-1925). Kommentierter Werkkatalog mit Werkverzeichnis, Berlin 2011.
- C. J. Wawra (Hg.): Künstlerischer Nachlass Professor Eduard Veith, Wien 1929.
- Moderne Welt, 1. Jg., Heft 11 (1919), S. 7-9.
- Neues Wiener Journal, 07.06.1929, S. 4.
- Neue Freie Presse, 08.01.1929, S. 24.
- Architekten- und Baumeister-Zeitung, 13.01.1901, S. 2.
- Felix Czeike (Hg.): Historisches Lexikon Wien, Band 5, Wien 1997, S. 524-525.
- Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.): Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 15, Wien 2017.
- Hans Vollmer (Hg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker, Band XXXIV, Leipzig 1940, S. 181.
- Korrespondenzkarte von Eduard Veith in Wien an Gustav Klimt in Wien (27.04.1890). GKA50.
- Klassenkataloge 1876–1881, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv.