Im Fokus von Klimt-Werk stehen sämtliche Aspekte des Œuvres des Jugendstilmeisters. Visualisiert durch eine Timeline, werden hier Klimts Schaffensperioden aufgerollt, beginnend von seiner Ausbildung, über seine Zusammenarbeit mit Franz Matsch und seinem Bruder Ernst in der »Künstler-Compagnie«, die Affäre um die Fakultätsbilder bis hin zu seinem Nachruhm und Mythos, der diesen Ausnahmekünstler noch heute umgibt.

1862 – 1882

Ent­de­ckung und Aus­bil­dung eines Zei­chen­ta­lents

Gustav Klimts Ausbildung erfolgte bei den Professoren Ferdinand Laufberger und Julius Victor Berger an der k. k. Kunstgewerbeschule. Bereits ab 1880 unterstützte er gemeinsam mit Franz Matsch und seinem jüngeren Bruder Ernst Klimt seine Lehrer bei der Ausführung unterschiedlichster Aufträge.
11 Kapitel


Gustav Klimt: Allegorie der Musik, 1880, Internationales Dialogzentrum (KAICIID)
© Klimt-Foundation, Wien; Foto: Sandra Gradisnik

Auf dem Weg zum Zei­chen­leh­rer

Ein Lehrer von Gustav Klimt empfahl dessen Vater den talentierten Schüler an die k. k. Kunstgewerbeschule zu schicken, um diesem eine Ausbildung als Zeichenlehrer zu ermöglichen. Im Oktober 1876 fand die Aufnahmeprüfung statt. Diese absolvierte er gemeinsam mit seinem Bruder Ernst.

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Anatomie-Vorlesung an der k. k. Kunstgewerbeschule, um 1900
© Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv

Vor­be­rei­tungs­schu­le an der k. k. Kunst­ge­wer­be­schu­le

Nachdem Gustav Klimt im Oktober 1876 die Aufnahmeprüfung zum ordentlichen Schüler an der k. k. Kunstgewerbeschule bestanden hatte, besuchte er zwei Jahre lang die Vorbereitungsschule. Dort schuf er vor allem Bleistift- und Kohlezeichnungen nach Gipsabgüssen und beschäftigte sich mit Porträts.

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k. k. Kunstgewerbeschule, um 1880
© Wien Museum

Aus­bil­dung zum De­ko­ra­ti­ons­ma­ler

Ferdinand Laufberger bildete Gustav Klimt, dessen Bruder Ernst sowie Franz Matsch zu Dekorationsmalern aus. Dazu lehrte er sie unterschiedlichste Techniken und verpflichtete Klimt und seine Kommilitonen als Mitarbeiter an seinen eigenen Aufträgen.

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Gustav Klimt, Ernst Klimt, Franz Matsch: Allegorien der bildenden Künste und des Kunsthandwerks, 1879/80, Kunsthistorisches Museum
© KHM-Museumsverband

Erste Da­men­por­träts

Die frühesten erhaltenen, eigenständigen Ölgemälde von Gustav Klimt sind Studienköpfe und akademische Akte, die zwischen 1880 und 1883 datiert werden.

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Gustav Klimt: Porträt Klara Klimt, um 1880, ARGE Sammlung Gustav Klimt, Dauerleihgabe im Leopold Museum, Wien
© Leopold Museum, Wien

Hin­wen­dung zur Natur

Waldböden, dichte Vegetation und ein Weiher stehen am Beginn von Gustav Klimts Landschaftsmalerei. Neben seinen Dekorationsaufträgen im Rahmen der »Künstler-Compagnie« studierte er atmosphärische Lichteffekte und stimmungsvolle Naturausschnitte. Damit reihte er sich in die Tradition einer romantisierenden Naturbetrachtung ein.

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Gustav Klimt: Waldboden, 1881/82, Klimt-Foundation
© Klimt-Foundation, Wien

Palais Sturany

Einer der ersten Aufträge der »Künstler-Compagnie« umfasste Deckenbilder für den Salon des Palais Sturany, ein von Fellner & Helmer entworfenes Ringstraßen-Palais in Wien. Die vier 1880 ausgeführten Deckenbilder zeigen Personifikationen der Künste, dabei stammte die Allegorie der Musik von Gustav Klimt.

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Gustav Klimt: Allegorie der Musik, 1880, Internationales Dialogzentrum (KAICIID)
© Klimt-Foundation, Wien; Foto: Sandra Gradisnik

Kursalon Karlsbad

1880/81 wurde im Karlsbader Stadtpark ein neuer Kursalon nach den Plänen der beiden Wiener Architekten Fellner & Helmer errichtete. Den hiesigen aber heute nicht mehr existenten tonnengewölbten Hauptsaal der Lokalität stattete seinerzeit die »Künstler-Compagnie« mit »Plafondbildern« aus.

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Kursalon in Karlsbad, um 1890
© SLUB / Deutsche Fotothek

Palais Zierer

1881/82 ermöglichte Julius Victor Berger seinen Studenten Franz Matsch und den Brüdern Klimt die Mitarbeit an einem seiner eigenen Ausstattungsaufträge. Dieser umfasste die Ausschmückung des neu errichteten Palais Zierer in Wien. Die »Künstler-Compagnie« dürfte hier nach ersten Skizzen von Berger die Ausführung einiger Deckenbilder größtenteils selbstständig übernommen haben.

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Julius Victor Berger: Entwurf für ein Deckengemälde im Palais Zierer, 1881
© Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien

Stadt­thea­ter Brünn

Die »Künstler-Compagnie« etablierte sich um 1882 endgültig als ein Trio vielseitiger und kongenialer Dekorationsmaler in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Fellner & Helmer. So schufen die drei jungen Künstler wohl in dessen Auftrag auch Sgraffiti für das neue Stadttheater in Brünn.

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Stadttheater Brünn, in: Neue Illustrierte Zeitung, 26.11.1882.
© ANNO | Österreichische Nationalbibliothek

Gründung der »Künstler-Com­pa­gnie«

Schon während ihrer Ausbildung arbeiteten die Brüder Klimt und Franz Matsch eng zusammen. Die k. k. Kunstgewerbeschule stellte den jungen Künstlern für ihre Arbeiten ein eigenes Atelier zur Verfügung. Die Ateliergemeinschaft »Brüder Klimt und Franz Matsch« war ins Leben gerufen worden.

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Franz Matsch: Brief von Franz Matsch in Wien an den Magistrat der Stadt Reichenberg, mitunterschrieben von Gustav und Ernst Klimt, 11.10.1883, SOkA Liberec, Archiv města Liberec (AML)
© SOkA Liberec, Archiv města Liberec (AML)

Zeich­nun­gen

Bereits die Zeichnungen aus den ersten Studienjahren, als Klimt sich im Kopieren von Gipsplastiken und im Porträtzeichnen übte, lassen seine herausragende Begabung erkennen. Das Aktstudium an der Fachschule für Zeichnen und Malen mit anatomischen Einzelstudien ergänzte die zeichnerische Ausbildung.

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Gustav Klimt: Männlicher Akademieakt in Bewegung, 1879, Wien Museum
© Wien Museum

Entdeckung und Ausbildung eines Zeichentalents

Auf dem Weg zum Zeichenlehrer

Volks- und Bürgerschule in der Lerchenfelder Straße 61 (erstes Gebäude im Vordergrund), um 1890
© Klimt-Foundation, Wien

Ein Lehrer von Gustav Klimt empfahl dessen Vater den talentierten Schüler an die k. k. Kunstgewerbeschule zu schicken, um diesem eine Ausbildung als Zeichenlehrer zu ermöglichen. Im Oktober 1876 fand die Aufnahmeprüfung statt. Diese absolvierte er gemeinsam mit seinem Bruder Ernst.

Gustav Klimt besuchte die achtjährige Volks- und Bürgerschule in der Lerchenfelder Straße 61 im siebten Wiener Gemeindebezirk. Hier wurde sein Talent von den Lehrern erkannt und erstmals gefördert. Angeblich überredete der Bürgerschullehrer den Vater dem talentierten Gustav eine angemessene Ausbildung zu gestatten. Das Ziel war zunächst jedoch keine Ausbildung als Maler, sondern der Beruf Zeichenlehrer. Sowohl der kunsthandwerkliche Hintergrund des als Goldgraveur arbeitenden Vaters als auch die prekäre finanzielle Situation der Familie dürften Grund dafür gewesen sein, warum Gustav Klimt Schüler der k. k. Kunstgewerbeschule (heute: Universität für angewandte Kunst Wien) und nicht der k. k. Akademie der bildenden Künste Wien wurde. Während an der Kunstgewerbeschule angewandte Künstler (Dekorationsmaler, Ziselierer und Graveure etc.) ausgebildet wurden, studierten an der Akademie freischaffende Maler, Bildhauer und Architekten.

Galerie

Zeugnisse von Gustav Klimt aus den Schuljahren 1875 und 1876

  • Jahreszeugnis von Gustav Klimt für die siebte Klasse der Bürgerschule in Wien, 28.07.1875, Albertina
    © ALBERTINA, Wien
  • Entlassungszeugnis von Gustav Klimt für die Bürgerschule in Wien, 29.07.1876, Albertina
    © ALBERTINA, Wien

Anatomie-Vorlesung an der k. k. Kunstgewerbeschule, um 1900
© Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv

Eignungsprüfung und »Kennenlernen« von Franz Matsch
Im Oktober 1876 trat somit der 14-jährige Gustav Klimt mit dem Ziel Zeichenlehrer zu werden zur Aufnahmeprüfung an der k. k. Kunstgewerbeschule an und bestand die Prüfung erfolgreich gemeinsam mit 132 Schülerinnen und Schülern in seinem Jahrgang. 

Franz Matsch hinterließ um 120 Seiten handschriftliche Manuskriptblätter – seine Autobiografischen Skizzen – die unter anderem eine Beschreibung der Aufnahmeprüfung an der Kunstgewerbeschule enthalten:

»[…] zu diesem Zwecke waren mehrere Gipsköpfe aufgestellt. Ein antiker weiblicher Kopf war also für mich die Entscheidung für das ganze Leben! Neben mir saß Gustav KLIMT [!], sein Bruder Ernst trat um ein Jahr später ein. Wir freundeten uns gleich an und besprachen die Chancen unserer Aufgabe, doch waren wir ziemlich hoffnungslos. […] Den nächsten Tag holten wir klopfenden Herzens das Resultat; wir waren aufgenommen! […] Bei der Einschreibung musste jeder angeben, was er werden wolle. Zeichenlehrer an einer Mittelschule war unser Ziel.«

Die Klassenkataloge der Universität für angewandte Kunst Wien widersprechen jedoch den erst 1930 niedergeschrieben Schilderungen von Franz Matsch. Demnach hatte Matsch bereits im Oktober 1875 die Aufnahmeprüfung gemacht und besuchte schon in diesem Semester die Vorbereitungsschule. Klimt hingegen schreibt in seinem eigenhändig verfassten Lebenslauf, dass er die Prüfung erst im Oktober 1876 absolviert hatte. Die Klassenkataloge bestätigen dies. Folglich ist es nicht möglich, dass die beiden Künstler schon während der Aufnahmeprüfung nebeneinander saßen. Auch die Information, dass Ernst erst 1877 in die Schule eintrat, wird durch die Klassenlisten widerlegt. Demnach besuchte er wie auch sein Bruder bereits im Studienjahr 1875/76 die Kunstgewerbeschule. Die drei jungen Maler lernten sich im Zuge des Unterrichts kennen, da sie alle drei das Ziel verfolgten Zeichenlehrer zu werden und folglich dieselben Klassen besuchten.

Literatur und Quellen

  • Franz Matsch: Autobiografische Schriften. Privatbesitz, S. 12.
  • Herbert Giese: Matsch und die Brüder Klimt. Regesten zum Frühwerk Gustav Klimts, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, 22/23. Jg., Nummer 66/67 (1978/79), S. 48-68.
  • Klassenkataloge 1876–1881, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv.
  • Lebenslauf, eigenhändig verfasst von Gustav Klimt (12/21/1893). Beilage zu Verwaltungsakt Zl. 497-1893, Akademie der bildenden Künste Wien, Universitätsarchiv.
  • Entlassungszeugnis von Gustav Klimt für die Bürgerschule in Wien (07/29/1876). GKA77.

Vorbereitungsschule an der k. k. Kunstgewerbeschule

k. k. Kunstgewerbeschule, um 1880
© Wien Museum

Gustav Klimt: Studie nach dem Gipsmodell einer Akanthusranke, 1877/78, ARGE Sammlung Gustav Klimt, Dauerleihgabe im Leopold Museum, Wien, Dauerleihgabe im Leopold Museum, Wien
© Leopold Museum, Wien

Nachdem Gustav Klimt im Oktober 1876 die Aufnahmeprüfung zum ordentlichen Schüler an der k. k. Kunstgewerbeschule bestanden hatte, besuchte er zwei Jahre lang die Vorbereitungsschule. Dort schuf er vor allem Bleistift- und Kohlezeichnungen nach Gipsabgüssen und beschäftigte sich mit Porträts.

Als Lehramtskandidat absolvierte Gustav Klimt gemeinsam mit seinem wenig älteren Klassenkollegen Franz Matsch zwei Jahre die Vorbereitungsklasse, die sogenannte »Allgemeine Abteilung«. In der Schule, die damals noch im Gebäude des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (heute: MAK, Wien) am Stubenring 5 untergebracht war, erlernte Klimt die Grundlagen des Malens und Zeichnens durch das Kopieren von Gipsfiguren sowie den Besuch von Aktkursen.

Im Studienjahr 1877/78 besuchte Klimt nachweislich den Kurs für »Figurales Zeichnen« bei dem Maler Ludwig Minnigerode, »Ornamentales Zeichnen« bei Professor Karl Hrachowina sowie »Styllehre mit Zeichenübungen« bei Alois Hauser. Außerdem wurde er von Oskar Berger in technischem Zeichnen unterrichtet. Im Fach »Figurales Zeichnen« hatte Klimt mehrere Lehrer. Neben Minnigerode wurde der junge Künstler in seinen ersten Lehrjahren in diesem Fach auch von Ferdinand Laufberger und Michael Rieser unterrichtet. Die Zeugnisse bescheinigen Klimt einen »vorzüglichen« und »sehr guten« Erfolg und beschreiben seinen Einsatz als durchgehend »sehr fleißig«. Diese Beurteilung zieht sich über alle nachweisbaren Berichte. Gustav Klimt war demnach ein ausgezeichneter, begabter und engagierter Schüler, der für seine Leistungen vom Lehrkörper geschätzt und folglich gefördert wurde.

Galerie

Zeugnisse von Gustav Klimt aus den Schuljahren 1875/76 bis 1877/78

  • Frequentations-Zeugnis der k. k. Kunstgewerbeschule in Wien für Gustav Klimt, ausgefüllt und unterschrieben von Michael Rieser und Josef von Storck, 23.03.1877, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
    © Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
  • Studien-Zeugnis der k. k. Kunstgewerbeschule in Wien für Gustav Klimt, ausgefüllt und unterschrieben von Oskar Beyer und Josef von Storck, 12.07.1877, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
    © Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
  • Studien-Zeugnis der k. k. Kunstgewerbeschule in Wien für Gustav Klimt, ausgefüllt und unterschrieben von Oskar Beyer und Josef von Storck, 12.07.1877, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
    © Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
  • Zeugnis der k. k. Kunstgewerbeschule in Wien für Gustav Klimt, ausgefüllt und unterschrieben von Ludwig Minnigerode und Ferdinand Laufberger, 25.07.1878, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
    © Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv

Ferdinand Laufberger, in: Neue Illustrierte Zeitung, 31.07.1881.
© ANNO | Österreichische Nationalbibliothek

Wechsel in die Fachschule für Zeichnen und Malen
Nach zwei Jahren war Klimts Ausbildung zum Zeichenlehrer bis auf die abschließende Prüfung eigentlich bereits beendet. Der Direktor der Kunstgewerbeschule Ferdinand Laufberger war jedoch auf die jungen Künstler Franz Matsch, Ernst und Gustav Klimt aufmerksam geworden. Er bot ihnen einen Platz in der von ihm geleiteten Fachschule für Zeichnen und Malen an, wo sie sich zu Dekorationsmalern ausbilden lassen konnten. Matsch und Klimt wechselten sodann im Studienjahr 1878/79 an die Fachschule. Ernst folgte ihnen im darauffolgenden Jahr. Rückblickend fasste Klimt seine Ausbildung 1893 in einem Lebenslauf wie folgt zusammen:

»Oktober 1876 war ich als ordentlicher Schüler der Kunstgewerbeschule des Österr. Museums für Kunst und Industrie aufgenommen und besuchte daselbst durch 2 Jahre die Vorbereitungsschule unter den Professoren Rieser, Minnigerode und Hrachowina und erhielt die weitere Ausbildung in der Fachschule für Malerei von Prof. Ferd[inand] Laufberger, verblieb daselbst bis zu dessen Tod 1881 und setzte meine Studien in derselben Fachschule unter der Leitung des Prof. Berger durch weitere 2 Jahre fort. Das sind im Ganzen sieben Jahre.«

Literatur und Quellen

  • Klassenkataloge 1876–1881, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv.
  • Emil Pirchan: Gustav Klimt, Wien 1956, S. 15-16.
  • Herbert Giese: Matsch und die Brüder Klimt. Regesten zum Frühwerk Gustav Klimts, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, 22/23. Jg., Nummer 66/67 (1978/79), S. 48-68.
  • Franz Matsch: Autobiografische Schriften. Privatbesitz.
  • Christian M. Nebehay: Gustav Klimt. Sein Leben nach zeitgenössischen Berichten und Quellen, Wien 1969.
  • Frequentations-Zeugnis der k. k. Kunstgewerbeschule in Wien für Gustav Klimt, ausgefüllt und unterschrieben von Michael Rieser und Josef von Storck, Vorbereitungsschule (03/23/1877). Klimt_14074-Aut, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv.
  • Lebenslauf, eigenhändig verfasst von Gustav Klimt (12/21/1893). Beilage zu Verwaltungsakt Zl. 497-1893, Akademie der bildenden Künste Wien, Universitätsarchiv.
  • Zeugnis der k. k. Kunstgewerbeschule in Wien für Gustav Klimt, ausgefüllt und unterschrieben von Ludwig Minnigerode und Ferdinand Laufberger, Vorbereitungsschule (07/25/1878). Klimt_14077-Aut, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv.
  • Franz Eder: Gustav Klimt und die Fotografie, in: Tobias G. Natter, Gerbert Frodl (Hg.): Klimt und die Frauen, Ausst.-Kat., Oberes Belvedere (Wien), 20.09.2000–07.01.2001, Köln 2000, S. 50-56.

Ausbildung zum Dekorationsmaler

Sgraffito von Ferdinand Laufberger, in: Zeitschrift für bildende Kunst, 17. Jg. (1882).
© Klimt-Foundation, Wien

Ferdinand Laufberger bildete Gustav Klimt, dessen Bruder Ernst sowie Franz Matsch zu Dekorationsmalern aus. Dazu lehrte er sie unterschiedlichste Techniken und verpflichtete Klimt und seine Kommilitonen als Mitarbeiter an seinen eigenen Aufträgen.

Ziel der k. k. Kunstgewerbeschule (heute: Universität für angewandte Kunst, Wien) war es, kunsthandwerklich geschulte Entwerfer und Dekorationsmaler hervorzubringen. Unter dem Begriff Dekorationsmalerei versteht man eine wandgebundene, sich der Architektur unterordnende Gestaltung, die meist Personifikationen aus den Bereichen Kunst oder Wissenschaften wiedergibt. Davon hebt sich die Monumentalmalerei insofern ab, als diese komplexe mythologische Szenen oder Gedankenbilder zum Thema hat. Für öffentliche Gebäude und die Ringstraßenpalais wurden beide Aspekte der dekorativen Gestaltung herangezogen. In der Fachschule für Malerei unterrichtete Ferdinand Laufberger zukünftige Ringstraßen-Maler in den unterschiedlichsten Techniken.

»Zeichenlehrer? … Ihr müsst Maler werden«
Die Brüder Klimt und Franz Matsch waren ursprünglich mit dem Ziel Zeichenlehrer zu werden an die k. k. Kunstgewerbeschule (heute: Universität für Angewandte Kunst, Wien) gekommen. Ihre Lehrer wurden jedoch schon bald auf das Talent der drei jungen Künstler aufmerksam. In seinen autobiografischen Schriften schildert Matsch, dass der Direktor des an die Schule angegliederten Museum für Kunst und Industrie (heute: MAK, Wien), Rudolf Eitelberger, bei einer Besichtigung des Schulateliers zu den drei jungen Protegés sagte: »Zeichenlehrer? … Ihr müsst Maler werden«. Finanziert durch ein Stipendium wurde es Gustav und Ernst Klimt sowie Matsch ermöglicht ab 1878/79 in die »Fachschule für Zeichnen und Malen« unter der Schirmherrschaft von Ferdinand Laufberger zu wechseln. In seiner Fachschule erhielten die Studierenden eine vielseitige technische Ausbildung in Tempera-, Aquarell-, Öl-, Kasein-, Leimfarben- und Freskotechnik. Da Laufberger auch als Druckgrafiker erfolgreich tätig war, lehrte er zusätzlich Radierung, Lithografie und Holzschnitt. Sogar die Farben mussten die angehenden Künstler in seinem Unterricht selbst anreiben.

Gustav Klimt, Ernst Klimt, Franz Matsch: Allegorien der bildenden Künste und des Kunsthandwerks, 1879/80, Kunsthistorisches Museum
© KHM-Museumsverband

Wiener Votivkirche fotografiert von August Stauda, um 1900
© Wien Museum

Erste Arbeiten als Dekorationsmaler
Laufberger förderte seine begabten Schüler nicht nur durch seinen Unterricht, sondern auch durch die Mitarbeit an diversen Aufträgen. So fertigte das Trio Sgraffiti in den Höfen des Kunsthistorischen Museums nach Kartons ihres Lehrers. Außerdem arbeiteten die Brüder Klimt und Matsch an Michael Riesers Glasfensterentwürfen für die Votivkirche mit. Für die jungen Künstler bedeuteten diese Arbeiten einen guten Zuverdienst.

Nach dem Tod Laufbergers am 16. Juli 1881 setzten die Brüder Klimt und Matsch ihre Ausbildung beim Makart-Schüler Julius Victor Berger fort, der sie – wie schon sein Vorgänger – aktiv förderte. Obwohl Gustav Klimt nach seinem Studienabschluss 1883 – wie auch Ernst Klimt und Franz Matsch – ein Stipendium für eine Italienreise erhielt, nahm keiner der Schüler dieses in Anspruch. Stattdessen wurde der sogenannten Ateliergemeinschaft »Künstler-Compagnie« noch weitere zwei Jahre ein Atelier in der Kunstgewerbeschule am Stubenring 3 überlassen, bevor sie sich 1883 in der Sandwirtgasse 8 im 6. Wiener Gemeindebezirk endgültig als Dekorationsmaler selbstständig machten.

Literatur und Quellen

  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2012.
  • Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München - Berlin - London - New York 2007.
  • Herbert Giese: Franz von Matsch – Leben und Werk. 1861–1942. Dissertation, Wien 1976.
  • N. N.: Atelier Klimt und Matsch, in: Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe, 20. Jg., Heft 232 (1885), S. 308.
  • Agnes Husslein-Arco, Alexander Klee (Hg.): Klimt und die Ringstraße, Ausst.-Kat., Unteres Belvedere (Wien), 05.07.2015–11.10.2015, Wien 2015.

Erste Damenporträts

Gustav Klimt: Studie zu einem Mädchenkopf, 1880, Privatbesitz
© Klimt-Foundation, Wien, Schenkung Archiv Nebehay

Die frühesten erhaltenen, eigenständigen Ölgemälde von Gustav Klimt sind Studienköpfe und akademische Akte, die zwischen 1880 und 1883 datiert werden.

Studienköpfe und Porträts nach Familienangehörigen in Öl gehörten auch in der Fachklasse für Malerei und Zeichnen der k. k. Kunstgewerbeschule (heute: Universität für angewandte Kunst, Wien) zu den gängigen Ausbildungsmethoden für angehende Maler. Die Studie zu einem Mädchenkopf (um 1880, Privatbesitz) könnte an der Kunstgewerbeschule entstanden sein. Im Œuvre von Franz Matsch findet sich ein Pendant. Klimts Freund hielt das Mädchen aus einer nur leicht anderen Perspektive fest. Ähnliches lässt sich auch für Aktzeichnungen der beiden Freunde feststellen. Offensichtlich saßen sie beim Malen nahe nebeneinander und gaben das Modell aus ihrer jeweiligen Perspektive wieder.

Da die Entlohnung für Modelle kostspielig war und Gustav Klimt aus prekären Verhältnissen stammte, dienten ihm Familienmitglieder als erste Modelle. Zudem schulte er sich auch durch das Abzeichnen von Porträtfotografien. Die Bildnisse sind als Bruststücke angelegt. Das bedeutet, dass Kopf und Büste dargestellt werden. In einigen Fällen sind die Dargestellten en face in porträthafter Manier wiedergegeben, manchmal aber auch im Profil oder zu Boden blickend, wodurch der Charakter eines Studienkopfes unterstrichen wird.

Galerie

Erste Damenporträts Klimts

  • Gustav Klimt: Dame mit lila Schal, 1880-1882, Kunsthistorisches Museum
    © KHM-Museumsverband
  • Gustav Klimt: Porträt Klara Klimt, um 1880, ARGE Sammlung Gustav Klimt, Dauerleihgabe im Leopold Museum, Wien
    © Leopold Museum, Wien
  • Gustav Klimt: Mädchenkopf im Profil, um 1880, Privatbesitz
    © Auktionshaus im Kinsky GmbH, Wien

Der dunkle Hintergrund und die tonige Malerei mit effektvoller Beleuchtung zeigen, wie sich Klimt unter der Führung von Ferdinand Laufberger mit der aktuellen Porträtmalerei der Malerfürsten Hans Makart, Franz von Lenbach und August Friedrich von Kaulbach auseinandersetzte. Dabei wählte er einen realistischen Zugang.

Bereits in diesen frühen Porträts lässt sich Gustav Klimts Interesse an weiblichen Modellen und deren Kleidung erkennen. Spitzenbesetzte Hauben und Krägen durchbrechen das Dunkel der Kleider, rahmen die Gesichter und blenden die Körper der Dargestellten aus. Hierin lässt sich bereits eine erste Konzentration Klimts auf das repräsentative Frauenbildnis feststellen, die ab dem Porträt Sonja Knips (1897/98, Belvedere, Wien) zu einer beachtlichen Reihe von repräsentativen Gemälden des Wiener Malers führen sollte.

Literatur und Quellen

  • Alice Strobl (Hg.): Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Band I, 1878–1903, Salzburg 1980.
  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2017.
  • Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München - Berlin - London - New York 2007.

Hinwendung zur Natur

Gustav Klimt: Waldboden, 1881/82, Klimt-Foundation
© Klimt-Foundation, Wien

Gustav Klimt: Stiller Weiher, vermutlich 1881, Privatbesitz
© Galerie Welz

Waldböden, dichte Vegetation und ein Weiher stehen am Beginn von Gustav Klimts Landschaftsmalerei. Neben seinen Dekorationsaufträgen im Rahmen der »Künstler-Compagnie« studierte er atmosphärische Lichteffekte und stimmungsvolle Naturausschnitte. Damit reihte er sich in die Tradition einer romantisierenden Naturbetrachtung ein.

Klimt der sich bisher im Rahmen der »Künstler-Compagnie« vorwiegend mit Aufträgen auf dem Gebiet der Dekorationsmalerei befasst hatte, begann sich 1881/82, vermutlich im Rahmen seiner Ausbildung an der Fachschule für Malen und Zeichnen, mit dem Genre der Landschaftsmalerei auseinanderzusetzen.

Die frühesten kleinformatigen Landschaftsstudien in Öl Stiller Weiher (vermutlich 1881, Privatbesitz), Waldinneres (1881/82, Hida Takayama Museum of Art, Takayama) und Waldboden (1881/82, Klimt-Foundation, Wien) zeigen Naturdarstellungen, die in ihrem Stil ganz der akademischen Schule des in Österreich damals vorherrschenden Stimmungsrealismus verpflichtet sind. Der Tradition der damals vorherrschenden Vertreter dieser Stilrichtung Emil Jakob Schindler und Marie Egner folgend, malte Klimt stille Gewässer und ruhige, intime Waldeinsichten. Die Farbpalette beschränkt sich dabei auf warme gedämpfte Farben in Braun- und Grüntönen. Diese reduzierte Farbgebung taucht die Landschaftsausschnitte in ein warmes Licht und erzeugt so eine beruhigte, beinahe schon sakrale Stimmung. Alle drei Gemälde stammen aus dem Besitz der Familie Klimt und dürften daher als reine Studienobjekte, ohne Absicht zu Verkauf oder Ausstellung entstanden sein.

Schon in Klimts frühen Werken wird seine romantische Vorstellung von der menschenleeren Natur als Rückzugsort und als Reich einer besonderen Naturmacht ersichtlich. Besonders die Wiedergabe einer stimmungsvollen Licht-Schatten-Wirkung steht im Vordergrund. Eine derartige Auffassung der Natur lässt sich bereits in den 1870er Jahren in Werken von Carl Schuch, Ernst Ferdinand Oehme und Wilhelm Trübner nachweisen und soll Klimt bis in sein Spätwerk begleiten.

Literatur und Quellen

  • Agnes Husslein-Arco, Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt 150 Jahre, Ausst.-Kat., Oberes Belvedere (Wien), 13.07.2012–27.01.2013, Wien 2012.
  • Tobias G. Natter, Elisabeth Leopold (Hg.): Gustav Klimt. Die Sammlung im Leopold Museum, Wien 2013.
  • Ivan Ristic: Die Freiheit im Freien. Gustav Klimt als Landschaftsmaler, in: Sandra Tretter, Hans-Peter Wipplinger (Hg.): Gustav Klimt. Jahrhundertkünstler, Ausst.-Kat., Leopold Museum (Museums Quartier, Wien), 22.06.2018–04.11.2018, Wien 2018.
  • Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München - Berlin - London - New York 2007.
  • Stephan Koja: Die Sommer in Litzlberg, in: Stephan Koja (Hg.): Gustav Klimt. Landschaften, Ausst.-Kat., Oberes Belvedere (Wien), 23.10.2002–23.02.2003, München 2002, S. 64-70.
  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2017.

Palais Sturany

Palais Sturany, um 1880
© Wien Museum

Verziertes Erbaueremblem im Inneren des Palais
© Sandra Gradisnik

Einer der ersten Aufträge der »Künstler-Compagnie« umfasste Deckenbilder für den Salon des Palais Sturany, ein von Fellner & Helmer entworfenes Ringstraßen-Palais in Wien. Die vier 1880 ausgeführten Deckenbilder zeigen Personifikationen der Künste, dabei stammte die Allegorie der Musik von Gustav Klimt.

Das historistische Palais am Schottenring 21 im 1. Wiener Gemeindebezirk wurde von den Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer als Wohnhaus für den k. k. Hofbaumeister Johann Sturany geplant und zwischen 1874 bis 1880 errichtet. Mit dem Bauwerk begründeten die jungen Theaterarchitekten ihren Ruf als ambitioniertes Architekturbüro auch im privaten Wohnbau.

Bei einer Versammlung des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines erläuterte Helmer 1880 in einem Vortrag anhand der Baupläne die Einflüsse und Gründe für die Gestaltung des Hauses »in den malerischen Formen des Barockstyles«. Als Besonderheit galt dabei neben der neobarocken Stilistik die kostspielige Steinfassade, die an der Wiener Ringstraße sonst vornehmlich bei öffentlichen Bauten wie dem k. k. Hofburgtheater (heute: Burgtheater, Wien) oder dem Rathaus umgesetzt wurden.

Künstlerische Innenausstattung
Für die aufwendige Ausstattung des Palais Sturany beschäftigten Fellner & Helmer bedeutende Künstler der Ringstraßenära wie die Bildhauer Franz Schönthaler, Carl Kundmann und Reinhold Völkel sowie den Kunstschmied Albert Milde. Die Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins berichtete 1881 über eine Besichtigung des Gebäudes:

»Die Opulenz und der Reichthum [!], mit denen dieses Bauwerk ausgeführt ist, zeigt sich schon an der durchaus in Stotzingerstein hergestellten Facade und den reichen Kunstschmiedewerken am Portal […].«

Das Stiegenhaus und die Innenräume wurden ebenfalls luxuriös gestaltet und sind geprägt vom Formengut des Neobarock und Neorokoko.

Grundrissplan des 1.Stockwerks, in: Allgemeine Bauzeitung, 1885.
© Klimt-Foundation, Wien

Galerie

Personifikationen der vier Künste im Salon des Palais Sturany

  • Gustav Klimt: Allegorie der Musik, 1880, Internationales Dialogzentrum (KAICIID)
    © Klimt-Foundation, Wien; Foto: Sandra Gradisnik
  • Franz Matsch: Allegorie der Poesie | 1880 , undatiert
    © Klimt-Foundation, Wien; Foto: Sandra Gradisnik
  • Ernst Klimt: Allegorie des Tanzes | 1880 , undatiert, Palais Sturany
    © Klimt-Foundation, Wien; Foto: Sandra Gradisnik
  • Franz Matsch: Allegorie des Theaters | 1880, undatiert
    © Klimt-Foundation, Wien; Foto: Sandra Gradisnik

Zeitgenössische Aufnahme des Salons im Palais Sturany
© Sandra Gradisnik

Vier Allegorien für den Salon
Der Salon lag als repräsentativster Raum im ersten Stock, der Beletage, und wurde in besagter Zeitschrift wie folgt beschrieben:

»Der grosse Salon, welcher durch ein Sitzzimmer vom Vorraume aus zugänglich ist und sich mit einem geräumigen Erker gegen die Ringstrasse öffnet, zeichnet sich durch eine reich in Stuck und Malerei decorirte [!] Decke mit mächtiger Hohlkehle aus.«

In den vier Ecken des Raumes fanden Gemälde der Allegorien der Künste in stuckierten und vergoldeten Rahmungen ihren Platz, die zu einem der ersten Aufträge der sogenannten »Künstler-Compagnie« zählten. Den Auftrag für diese noch heute erhaltenen vier Deckenbilder erhielten Franz Matsch und die Brüder Klimt 1880 vermutlich über Vermittlung ihres Lehrers Ferdinand Laufberger. Aufgrund von zwei erhaltenen Entwürfen konnten das Theater und die Poesie Franz Matsch zugeschrieben werden, der in seinen Autobiografischen Schriften erwähnte, dass Ernst Klimt den Tanz ausführte. Gustav Klimt malte die Musik

Die Künstler orientierten sich an der historistischen Ausstattung des Palais und integrierten ihre Personifikationen als schwebende Musikerinnen vor blauem Himmel in den barock anmutenden Kartuschen. Die Arbeiten erinnern an klassische Vorbilder, die sie bei Laufberger kennenlernten. Klimt stellte die Musik in antikisierender Kleidung als Muse Euterpe dar, die in der griechischen Mythologie als Vertreterin der Tonkunst und lyrischen Poesie gilt. Ihr Attribut ist die Doppelflöte – ein Aulos; ihre im Wind wehenden Haare sowie das aufgebauschte Gewand unterstreichen das bewegte Erscheinungsbild der Figur.

Literatur und Quellen

  • N. N.: Atelier Klimt und Matsch, in: Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe, 20. Jg., Heft 232 (1885), S. 308.
  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2012, S. 522.
  • Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München - Berlin - London - New York 2007, S. 232.
  • P. L.: Fachgruppe für Architektur und Hochbau. Excursions-Bericht vom 6. März 1881, in: Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines, Nummer 6 (1881), S. 101.
  • Th. Hoppe: Fachgruppe für Architektur und Hochbau.. Bericht über die XXXVI. Versammlung am 15. Jänner 1880, in: Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines, Nummer 5 (1880), S. 21.
  • N. N.: Wohnhaus des Herrn Johann Sturany, am Schottenring in Wien, in: Allgemeine Bauzeitung, 1885, S. 8.
  • Lebenslauf, eigenhändig verfasst von Gustav Klimt (12/21/1893). Beilage zu Verwaltungsakt Zl. 497-1893, Akademie der bildenden Künste Wien, Universitätsarchiv.
  • Historisches Museum der Stadt Wien (Hg.): Franz von Matsch. Ein Wiener Maler der Jahrhundertwende, Ausst.-Kat., Museen der Stadt Wien (Wien), 12.11.1981–31.01.1982, Wien 1981, S. 36-37.
  • Bundesdenkmalamt (Hg.): DEHIO WIEN. 1. Bezirk. Innere Stadt, Wien 2003, S. 591-593.
  • Franz Matsch: Autobiografische Schriften. Privatbesitz.
  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2017, S. 466.
  • Herbert Giese: Matsch und die Brüder Klimt. Regesten zum Frühwerk Gustav Klimts, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, 22/23. Jg., Nummer 66/67 (1978/79), S. 48-68.
  • Agnes Husslein-Arco (Hg.): Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie, Ausst.-Kat., Oberes Belvedere (Wien), 20.06.2007–14.10.2007, Weitra 2007, S. 9-11.
  • Agnes Husslein-Arco, Alexander Klee (Hg.): Klimt und die Ringstraße, Ausst.-Kat., Unteres Belvedere (Wien), 05.07.2015–11.10.2015, Wien 2015.

Kursalon Karlsbad

Kursalon in Karlsbad, um 1890
© SLUB / Deutsche Fotothek

Innenräumlichkeiten des Kursalons, um 1900
© Muzeum Karlovy Vary

1880/81 wurde im Karlsbader Stadtpark ein neuer Kursalon nach den Plänen der beiden Wiener Architekten Fellner & Helmer errichtete. Den hiesigen aber heute nicht mehr existenten tonnengewölbten Hauptsaal der Lokalität stattete seinerzeit die »Künstler-Compagnie« mit »Plafondbildern« aus.   

Im Oktober 1880 genehmigte die Stadtverwaltung Karlsbads (heute: Karlovy Vary, Tschechien) »die Erbauung einer Restauration mit Wandelbahn und Pavillons im Stadtparke« durch das Wiener Architektenduo Fellner & Helmer. Die Eröffnung fand bereits im Juni des darauffolgenden Jahres »unter enormen Andrang des Publicums« statt.

Quellen zu einem verlorenen Werk
Da das von Fellner & Helmer errichtete Gebäude 1966 abgerissen wurde und eine fotografische Werkdokumentation weitgehend fehlt, gelang bislang noch keine vollständige Rekonstruktion und abschließende Beurteilung der dekorativen Ausstattung des Kursalons an der die Brüder Klimt und Franz Matsch ihren eigenen Aussagen nach beteiligt waren.

Über diese frühe Auftragsarbeit der »Künstler-Compagnie« geben aber durchaus einige wenige Quellen Aufschluss. Zwei davon sind Gustav Klimts eigenständig verfasster Curriculum Vitae sowie dessen Entwurf von 1893. Darin vermerkte er, dass 1880 »Plafondbilder« bzw. »Deckenbilder« für die neue Karlsbader Lokalität von ihm erstellt worden waren, ohne weitere Details zu nennen. Bezüglich des Umfangs hielt Matsch dagegen rückblickend in seinen Autobiografischen Skizzen fest, dass vier Leinwände ausgeführt wurden, die er selbst mit Religiöse Musik, Jagdmusik, Tanzmusik und Hochzeitsmusik betitelte. In einem zeitgenössischen Resümee über das Atelier Klimt und Matsch in der renommierten Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie aus dem Jahr 1885 wird stattdessen von »sechs Plafondbildern in Leimfarbe für den Concertsaal in Carlsbad« gesprochen.

Franz Matsch: Der Tanz der Italiener - Entwurf eines Deckengemäldes, 1880/81, Belvedere, Wien
© Belvedere, Wien, Foto: Johannes Stoll

Franz Matsch: Hochzeitsfeier auf einem Boot, um 1880, Belvedere Wien
© Belvedere, Wien, Foto: Johannes Stoll

Gustav Klimt (?): Allegorie auf die Landwirtschaft, vermutlich um 1880
© Image courtesy of Skinner, Inc.

Letztere Aussage scheint durch eine Publikation über Karlsbad von 1937 bestätigt zu werden. Darin werden insgesamt sechs Deckengemälde des Kursalons beschrieben, die »romantische Szenen aus dem Volksleben« darstellen. Dabei soll es sich konkret um »ein Tanzpaar in ungarischer Volkstracht, ein liebliches Schäferidyll, der Tanz der Italiener, ein in Andacht vor dem Bildnis der Gottesmutter stehendes Paar, das Landleben in einer Uferlandschaft und die Freuden der Jagd« gehandelt haben. Der Autor schreibt diese künstlerischen Arbeiten interessanterweise nur Klimts Lehrer, Ferdinand Laufberger, zu; Gustav Klimt und seine beiden Kollegen werden an dieser Stelle nicht namentlich genannt. Umso erwähnenswerter erscheint in diesem Zusammenhang auch ein Eintrag aus den Mitteilungen des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie von 1883, wo es wie folgt heißt»Unter Laufberger’s Leitung zierten sie den Concertsaal in Karlsbad und nahmen auch an den Sgraffitenarbeiten ihres Lehrers Theil.«

In der Forschung wurde aufgrund dessen zuletzt die Vermutung geäußert, dass der Großauftrag möglicherweise nur an Laufberger herangetragen wurde, er diesen aber in weiterer Folge an die Brüder Klimt und Franz Matsch weiterdelegierte.

Klimts fehlende Skizzen und Entwürfe
Es sind zu diesem Auftrag keine konkreten Skizzen oder Studien von Gustav Klimt überliefert. Nur ein lünettenförmiger Entwurf mit dem Titel Allegorie der Landwirtschaft (vermutlich um 1880, Privatbesitz), der dem Künstler zugeschrieben wird, findet in diesem Zusammenhang oftmals Erwähnung. Ob dieser tatsächlich in diesem Kontext entstanden ist, lässt sich nicht belegen. Der wahrscheinlich heute einzige erhaltenen kolorierte Entwurf für den Kursalon in Karlsbad stammt von Franz Matsch.

Literatur und Quellen

  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2012, S. 522-523.
  • Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München - Berlin - London - New York 2007, S. 233.
  • Lebenslauf, eigenhändig verfasst von Gustav Klimt (12/21/1893). Beilage zu Verwaltungsakt Zl. 497-1893, Akademie der bildenden Künste Wien, Universitätsarchiv.
  • Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe, 18. Jg., Heft 209 (1883), S. 335.
  • Herbert Giese: Matsch und die Brüder Klimt. Regesten zum Frühwerk Gustav Klimts, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, 22/23. Jg., Nummer 66/67 (1978/79), S. 48-68.
  • Markus Fellinger: Ceiling Paintings and Theatre Curtains of The Atelier Klimt Brothers and Franz Matsch, in: Deborah Pustišek Antić (Hg.): The Unknown Klimt. Love, Death, Ecstasy, Ausst.-Kat., Muzej Grada Rijeke (Rijeka), 20.04.2021–20.10.2021, Rijeka 2021, S. 24-31.
  • Entwurf für einen Lebenslauf, eigenhändig verfasst von Gustav Klimt (vor dem 21.12.1893). S189.
  • Alice Strobl (Hg.): Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Band IV, 1878–1918, Salzburg 1989, S. 14, S. 18.
  • Neuigkeits-Welt-Blatt, 28.10.1880, S. 27.
  • Prager Tagblatt, 17.10.1880, S. 5.
  • Neue Freie Presse, 07.06.1881, S. 2.
  • Eugen Linke: Heimatkunde des Bezirkes Karlsbad, Heft 2, Karlsbad 1937, S. 31.
  • N. N.: Atelier Klimt und Matsch, in: Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe, 20. Jg., Heft 232 (1885), S. 308.
  • Agnes Husslein-Arco (Hg.): Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie, Ausst.-Kat., Oberes Belvedere (Wien), 20.06.2007–14.10.2007, Weitra 2007.

Palais Zierer

Eingangsportal Palais Zierer in der Alleegasse fotografiert von August Stauda, um 1900
© Wien Museum

Wilhelm Zierer fotografiert von Madame d'Ora, 1914
© Bildarchiv und Grafiksammlung, Österreichische Nationalbibliothek

Julius Victor Berger: Entwurf für ein Deckengemälde im Palais Zierer, 1881
© Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien

1881/82 ermöglichte Julius Victor Berger seinen Studenten Franz Matsch und den Brüdern Klimt die Mitarbeit an einem seiner eigenen Ausstattungsaufträge. Dieser umfasste die Ausschmückung des neu errichteten Palais Zierer in Wien. Die »Künstler-Compagnie« dürfte hier nach ersten Skizzen von Berger die Ausführung einiger Deckenbilder größtenteils selbstständig übernommen haben.

Das neobarocke Palais Zierer (heute: Palais Kranz) wurde in der Alleegasse (heute: Argentinierstraße 25-27) im 4. Wiener Gemeindebezirk nach den Entwürfen des Architekten Gustav Korompay errichtet. Den Auftrag für den Bau gab der Bankier Wilhelm Zierer. Dieser hatte laut einer Grundbuchmeldung aus der Zeitung Der Bautechniker 1881 das über 1700 Quadratmeter umfassende Grundstück um 47.000 Gulden (ca. 657.000 Euro) erworben.

Innere Ausschmückung
Für das neu errichtete Palais Zierer entwarf neben der Künstlerin Tina Blau, die über Korompay vermittelt worden war, auch Klimts Lehrer Julius Victor Berger unter anderem Deckenbilder für das Treppenhaus.

Bereits am 4. März 1882 berichtete die Österreichische Kunst-Chronik, dass Schüler Bergers einige seiner Arbeiten für Zierers neue Residenz ausführten. Ein Bericht in der Monatsschrift für Kunst und Gewerbe aus dem Jahr 1883 benannte schließlich konkret Ernst und Gustav Klimt sowie Franz Matsch als jene Schüler, die unter Professor Berger »nach dessen Skizzen die vier Tageszeiten für das Palais Zierer in der Alleegasse« malten. Die jungen Künstler entwickelten damals aus den ersten Entwürfen Bergers, die sich heute im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste in Wien befinden, eigene Detailstudien und vorbereitende Skizzen. Darunter ein aquarellierter Entwurf zu einem Zwickelbild von Franz Matsch. Vom heutigen Standpunkt aus betrachtet ist die Händescheidung zwischen den ausführenden Malern kaum möglich, womit die Mitglieder der »Künstler-Compagnie« das Ziel ihrer Ausbildung vortrefflich erfüllt hatten: Ähnliche künstlerische Handschrift und verwandte Ausdrucksmittel machten aus den Klimt-Brüdern und Franz Matsch ideale Dekorationsmaler, die architekturgebundene Gemälde im einheitlichen Stil entwerfen und rasch ausführen konnten.

Verkauf eines Juwels und Prachtbaus
Am 28. Mai 1888 vermeldete die Wiener Allgemeine Zeitung in ihrer Abendausgabe mit nur einem Satz, dass Bankier Zierer sein Palais in der Alleegasse nach nur wenigen Jahren bereits wieder verkauft hatte. Laut der Pressemitteilung lag der Verkaufspreis angeblich bei 500.000 Gulden (ca. 7.622.000 Euro). Bereits ein paar Tage später widmete ein unbekannter Journalist dem überraschend erfolgten Hausverkauf noch einen umfangreicheren Artikel in der gleichen Zeitung. Den Verkauf selbst bedauerte der Verfasser, avancierte doch seiner Meinung nach Zierers Haus – ein »Juwel an Pracht der inneren Ausstattung, an reichstem Luxus, an gediegenster Eleganz« – zu einer vielbewunderten Sehenswürdigkeit der Metropole Wien:

»Die es besuchten, bewunderten ebenso den Reichthum [!], den Geschmack und die Prachtliebe des Besitzers, wie das gestaltende Genie, den schöpferischen Geist des Architekten Korompay, der dieses köstliche Heim geschaffen.«

Der Verkauf erfolgte an Baron Hermann Springer. Bis zu seinem Tod im Jahr 1895 war das Stadtpalais in seinem Besitz; danach vererbte er es an seine Nichte. 1899 kaufte schließlich der Industrielle Josef Kranz das Haus, welches er in weiterer Folge noch partiell umbauen ließ. Heute befindet sich die Handelsvertretung der Russischen Föderation in dem Gebäude.

Literatur und Quellen

  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2012, S. 523-524.
  • Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München - Berlin - London - New York 2007, S. 233.
  • N. N.: Atelier Klimt und Matsch, in: Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe, 20. Jg., Heft 232 (1885), S. 308.
  • Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe, 18. Jg., Heft 209 (1883), S. 335.
  • Herbert Giese: Franz von Matsch – Leben und Werk. 1861–1942. Dissertation, Wien 1976, S. 8.
  • Felix Czeike (Hg.): Historisches Lexikon Wien, Band 5, Wien 1997, S. 705.
  • Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, 03.09.1881, S. 4.
  • Wiener Hausfrauen-Zeitung, 05.01.1902, S. 34.
  • Neues Wiener Tagblatt, 29.05.1888, S. 5.
  • Wiener Allgemeine Zeitung, 18.04.1882, S. 4.
  • Wiener Allgemeine Zeitung, 31.05.1888, S. 5-6.
  • Neue Freie Presse, 17.09.1899, S. 8.
  • Der Bautechniker. Centralorgan für das österreichische Bauwesen, 1. Jg., Nummer 40 (1881), S. 326.
  • Der Bautechniker. Centralorgan für das österreichische Bauwesen, 2. Jg., Nummer 23 (1882), S. 233.
  • Der Bautechniker. Centralorgan für das österreichische Bauwesen, 19. Jg., Nummer 49 (1899), S. 1099.
  • Die Arbeit, 17.02.1895, S. 81.
  • Österreichische Kunst-Chronik, Nummer 9 (1882), S. 109.
  • Wiener Allgemeine Zeitung (Abendausgabe), 28.05.1888, S. 2.
  • Agnes Husslein-Arco (Hg.): Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie, Ausst.-Kat., Oberes Belvedere (Wien), 20.06.2007–14.10.2007, Weitra 2007, S. 16-17.

Stadttheater Brünn

Stadttheater Brünn, in: Neue Illustrierte Zeitung, 26.11.1882.
© ANNO | Österreichische Nationalbibliothek

Die »Künstler-Compagnie« etablierte sich um 1882 endgültig als ein Trio vielseitiger und kongenialer Dekorationsmaler in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Fellner & Helmer. So schufen die drei jungen Künstler wohl in dessen Auftrag auch Sgraffiti für das neue Stadttheater in Brünn.

Im Mai 1881 erhielt das renommierte Wiener Architekturbüro Fellner & Helmer offiziell den Auftrag für die Planung und Errichtung eines neuen, freistehenden Theaterbaus in der mährischen Stadt Brünn (heute: Brno, Tschechien). Die Presse berichtete diesbezüglich am 26. Mai 1881 wie folgt:

»Der [Brünner] Gemeinde-Ausschuß beschloß [!] heute definitiv den Theaterbau und bewilligte hierfür 400.000 fl. Das Theater soll längstens bis 15. October [!] 1882 vollendet und zu Vorstellungen geeignet sein. Für die Ausarbeitung der Pläne ist mit Concurrenzauschluß der Architekt Fellner in Wien in Aussicht genommen, da derselbe im Theaterbau vielfacher Erfahrungen besitzt.«

Der Zeitrahmen für den Bau der neuen Theaterspielstätte (heute: Mahenovo divadlo, Brno) war 1881/82 insgesamt knapp bemessen, sodass schon im Juli die Pläne für das neue Theatergebäude im Sitzungsaal des örtlichen Rathauses ausgestellt und präsentiert wurden. Die Bauarbeiten sollten schon im darauffolgenden Monat beginnen. Fellner & Helmer legten bei der Realisierung auch ein besonderes Augenmerk auf die bautechnischen Sicherheitsvorkehrungen und den Brandschutz. Der Auftraggeber investierte hierfür im Jänner 1882 – unter anderem aufgrund des verheerenden Ringtheaterbrandes im Dezember 1881 – sogar weitere 30.000 Gulden (ca. 425.000 Euro). Darüber hinaus statteten die beiden Architekten auf Wunsch des zuständigen Gemeindeausschusses im Sommer 1882 den Innen- und Außenbereich des Theaters mit einer elektrischen Beleuchtung aus. Diese konnte zur geplanten Eröffnung Ende Oktober/Anfang November 1882 jedoch nicht rechtzeitig fertigstellt werden. Das Theaterdebüt musste laut Prager Abendblatt vom 7. November 1882 aufgrund dessen mehrmals verschoben werden. Die Premiere sollte schließlich am 14. November 1882 stattfinden.

Dekorative Arbeiten der »Künstler-Compagnie«
Die Beteiligung der »Künstler-Compagnie« an der dekorativen Ausstattung des Brünner Stadttheaters ist bislang nur durch eine schriftliche Quelle belegt: So wurde 1885 in den Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe berichtet, dass das »Atelier Klimt und Matsch« unter anderem mit »vier Cartons [!] zur Ausführung für das Stadttheater in Brünn« - vermutlich direkt von Fellner & Helmer - beauftragt wurde. Es wird heute angenommen, dass es sich dabei um die Entwürfe zu den Ornamentfeldern zwischen den Fenstern im zweiten Obergeschoss an der Ost-, West- und Nordseite des Gebäudes handelt, die in Sgraffito-Technik umgesetzt wurden. Diese zeigen pflanzliche Arabesken mit Kindern und Putten mit Spruchband und Geigen sowie Füllhörner und Vögel, wobei die Kompositionen sowohl thematisch als auch stilistisch der Tradition des Historismus und der Schule Laufbergers folgen.

Literatur und Quellen

  • N. N.: Atelier Klimt und Matsch, in: Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe, 20. Jg., Heft 232 (1885), S. 308.
  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2012, S. 524.
  • Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München - Berlin - London - New York 2007, S. 234.
  • Neue Freie Presse, 04.11.1882, S. 5-6.
  • Neue Freie Presse, 05.11.1882, S. 5.
  • Allgemeine Theater-Chronik. Gratis-Beilage zur Allgemeinen Kunst-Chronik, 28.10.1882, S. 4.
  • Die Presse, 26.05.1881, S. 5.
  • Der Bautechniker. Centralorgan für das österreichische Bauwesen, 1. Jg., Nummer 22 (1881), S. 174.
  • Das interessante Blatt, 26.10.1882, S. 218-219.
  • Mährisches Tagblatt, 09.06.1882, S. 6.
  • Neue Illustrierte Zeitung, 24.09.1882, S. 831.
  • Mährisches Tagblatt, 07.07.1881, S. 6.
  • Prager Abendblatt, 07.11.1882, S. 2.
  • Prager Abendblatt, 15.11.1882, S. 3.
  • Prager Tagblatt, 24.10.1882, S. 7.
  • Wiener Allgemeine Zeitung, 11.01.1882, S. 7.
  • Agnes Husslein-Arco (Hg.): Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie, Ausst.-Kat., Oberes Belvedere (Wien), 20.06.2007–14.10.2007, Weitra 2007.

Gründung der »Künstler-Compagnie«

Franz Matsch: Brief von Franz Matsch in Wien an den Magistrat der Stadt Reichenberg, mitunterschrieben von Gustav und Ernst Klimt, 11.10.1883, SOkA Liberec, Archiv města Liberec (AML)
© SOkA Liberec, Archiv města Liberec (AML)

Schon während ihrer Ausbildung arbeiteten die Brüder Klimt und Franz Matsch eng zusammen. Die k. k. Kunstgewerbeschule stellte den jungen Künstlern für ihre Arbeiten ein eigenes Atelier zur Verfügung. Die Ateliergemeinschaft »Brüder Klimt und Franz Matsch« war ins Leben gerufen worden.

Etwa 1880/81 schlossen sich Gustav und Ernst Klimt mit Franz Matsch zu einer Ateliergemeinschaft zusammen. Eine formale Gründung ist jedoch nicht belegt. In zeitgenössischen Quellen wird diese durchwegs als »Atelier Franz Matsch und Gebrüder Klimt« angeführt. Die in der Forschungsliteratur gebräuchliche Bezeichnung als »Künstler-Compagnie« dürfe auf einen Brief an Rudolf Eitelberger zurückgehen, in dem die jungen Künstler das Programm ihrer »Compagnie« zu unterbreiten suchten.

Schulatelier und erste eigenständige Aufträge
Der Übergang vom Studium zur Beschäftigung als Dekorationskünstler vollzog sich kontinuierlich. Schon während ihrer Lehrjahre durften Franz Matsch, Ernst und Gustav Klimt ein Schulatelier für ihre privaten Aufträge nutzen und wurden von ihren Lehrern durch Vermittlung von bezahlten Verdienstmöglichkeiten aktiv gefördert. Bereits 1880 erhielten sie ihren ersten eigenständigen Auftrag zur Ausschmückung des 1874 errichteten Palais Sturany. Diesen Auftrag hatten sie vermutlich ihren Lehrer Laufberger zu verdanken, der sie an das Architektenduo Fellner & Helmer, die Erbauer des Palais, weiterempfohlen hatte.

Galerie

Die Mitglieder der »Künstler-Compagnie«

  • Gustav Klimt, vermutlich 1890, Klimt-Foundation
    © Klimt-Foundation, Wien
  • Carl Schuster: Ernst Klimt, vermutlich 1892, Klimt-Foundation
    © Klimt-Foundation, Wien
  • Franz Matsch fotografiert von Carl Pietzner, um 1895, Österreichische Nationalbibliothek, Wien
    © Bildarchiv und Grafiksammlung, Österreichische Nationalbibliothek

Rudolf Eitelberger fotografiert von Ludwig Angerer, um 1880–1885
© Wien Museum

Auch nach dem Studienabschluss 1881 war es den jungen Künstlern gestattet ihr Schulatelier weiter zu benützen. Die enge Zusammenarbeit mit Fellner & Helmer riss auch nach Vollendung der Deckenbilder für das Palais Sturany nicht ab und verschaffte der »Künstler-Compagnie« weitere prestigeträchtige Aufträge. 1883 wurde die Ateliergemeinschaft mit der Anfertigung von Deckenbildern und dem Hauptvorhang für das von den beiden Architekten errichtete Stadttheater in Reichenberg (heute: Liberec) beauftragt. Die Compagnie hatte sich durch ihre zahlreichen Arbeiten einen Ruf als erfolgreiche Dekorationsmaler verschafft. Dies ermöglichte ihnen 1883 die Anmietung eines ersten eigenständigen Ateliers in der Sandwirtgasse 8 im siebten Wiener Gemeindebezirk.

Programm und Ziele der »Künstler-Compagnie«
Beflügelt durch den Erfolg schrieben die jungen Künstler 1884 einen Brief an den Direktor des Österreichischen Museum für Kunst und Industrie Rudolf Eitelberger, der Matsch und die Klimts seit jeher gefördert hatte. Ziel des Schreibens war eine Empfehlung Eitelbergers, durch die sich die »Künstler-Compagnie« einen Dekorationsauftrag im Rahmen des Ringstraßenbauprojektes erwartete. Darin führt Matsch als Schriftführer einerseits die Berechtigung für den Zusammenschluss Gebrüder Klimt und Franz Matsch an:

»In Anbetracht, dass wir Schüler ein und derselben Meister waren, und jeder von uns bestrebt ist, deren unschätzbare Lehren hochzuhalten, glauben wir, den rechten Weg zu gehen, wenn wir auch fernerhin zusammenstehen und durch gegenseitige Correktur [!] der Arbeiten, diese zu fördern suchen.«

Die Zusammenarbeit ermögliche der »Künstler-Compagnie« durch Arbeitsteilung die rasche Ausführung und Erledigung von größeren Aufträgen, wobei durch ihre gemeinsame Ausbildung ein einheitliches Arbeiten dennoch gewährt bliebe. Diese organisatorischen Vorteile und künstlerischen Erwägungen sollten Gustav Klimt und seinen zwei Mitstreitern bis Anfang der 1890er Jahre entscheidende Vorteile gegenüber ihren Mitbewerbern verschaffen.

Galerie

Brief von Franz Matsch in Wien an Rudolf Eitelberger in Wien, mitunterschrieben von Ernst und Gustav Klimt

  • Franz Matsch: Brief von Franz Matsch in Wien an Rudolf Eitelberger in Wien, mitunterschrieben von Ernst und Gustav Klimt, 02.02.1884, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Nachlass Rudolf Eitelberger von Edelberg
    © Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung
  • Franz Matsch: Brief von Franz Matsch in Wien an Rudolf Eitelberger in Wien, mitunterschrieben von Ernst und Gustav Klimt, 02.02.1884, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Nachlass Rudolf Eitelberger von Edelberg
    © Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung

Zudem schilderte Matsch im Brief an Eitelberger die ambitionierten Ziele der jungen Arbeitsgemeinschaft:

»Unsere bisherige Thätigkeit [!] war [...] großentheils [!] für die Provinz und das Ausland bestimmt; unser sehnlichster Wunsch wäre daher, wenn wir einstens in unserer Vater Stadt eine größere Arbeit ausführen könnten und vielleicht wäre eben jetzt die Möglichkeit vorhanden, da die neuen Monumentalbauten Wiens ihrer Vollendung nahen«

Diese Ziele sollten bald in Erfüllung gehen. 1886 erhielt die »Künstler-Compagnie« den Auftrag zur Ausschmückung der beiden Stiegenhäuser des neu errichteten k. k. Hofburgtheaters (heute: Burgtheater, Wien), 1890 folgte der Auftrag für das Stiegenhaus im k. k. Kunsthistorischen Hofmuseum (heute: Kunsthistorisches Museum, Wien).

Literatur und Quellen

  • N. N.: Atelier Klimt und Matsch, in: Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Monatsschrift für Kunst und Gewerbe, 20. Jg., Heft 232 (1885), S. 308.
  • Tobias G. Natter (Hg.): Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Wien 2012.
  • Alfred Weidinger (Hg.): Gustav Klimt, München - Berlin - London - New York 2007.
  • Herbert Giese: Franz von Matsch – Leben und Werk. 1861–1942. Dissertation, Wien 1976.
  • Brief von Franz Matsch in Wien an Rudolf Eitelberger in Wien, mitunterschrieben von Ernst und Gustav Klimt (02.02.1884). H.I.N. 22.439, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung.
  • Korrespondenzkarte von Ferdinand Laufberger in Wien an Gustav Klimt in Wien (24.01.1880). GKA51.
  • Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger. Nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k. k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 31. Jg. (1889), S. 627.
  • Agnes Husslein-Arco, Alexander Klee (Hg.): Klimt und die Ringstraße, Ausst.-Kat., Unteres Belvedere (Wien), 05.07.2015–11.10.2015, Wien 2015.

Zeichnungen

Gustav Klimt: Kopfstudie nach dem Gipsmodell des »Brunn'schen Kopfes« im Dreiviertelprofil nach links, 1878, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
© Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv

Bereits die Zeichnungen aus den ersten Studienjahren, als Klimt sich im Kopieren von Gipsplastiken und im Porträtzeichnen übte, lassen seine herausragende Begabung erkennen. Das Aktstudium an der Fachschule für Zeichnen und Malen mit anatomischen Einzelstudien ergänzte die zeichnerische Ausbildung.

Zeichnungen nach Gipsabgüssen
Der erste Ausbildungsabschnitt sah das Kopieren nach antiken Skulpturen beziehungsweise Gipsabgüssen vor. Dadurch sollten die Schüler erlernen dreidimensionale Objekte überzeugend in das zweidimensionale Medium der Zeichnung zu übertragen. Die Studie einer Akanthusranke (Privatbesitz, S 1980: 1) und des sogenannten »Brunn‘schen Kopfes« (Privatbesitz, S 1980: 2), dessen Original in der Münchner Glyptothek verwahrt wird, zählen zu den wenigen erhaltenen, frühen Zeichnungen. Die auf olivgrünem Papier ausgeführte Studie des »Brunn‘schen Kopfes« ist auf den 7. Februar 1878 datiert und entstand somit in Klimts letztem Semester an der Vorbereitungsschule. Sie zeigt einen virtuosen Umgang mit Licht und Schatten sowie eine überzeugende plastische Wiedergabe der Büste und dokumentiert somit Klimt herausragendes künstlerisches Talent. Die Zeichnung stammt aus der persönlichen Sammlung von Klimts Lehrer Ludwig Minnigerode.

Aktzeichnungen
Die zweite Disziplin, in der sich Klimt in frühen Jahren übte, war die Aktzeichnung. Nach seinem Wechsel an die »Fachschule für Zeichnen und Malen« 1878/79 entstandenen eine Vielzahl an Blättern mit männlichen Aktmodellen in diversen Posen. Diese veranschaulichen dass Klimt sich während seines Studiums intensiv mit der männlichen Anatomie auseinandersetzte. Vor allem die überzeugende perspektivische Verkürzung der Gliedmaßen sowie die gekonnte Ausarbeitung der einzelnen Muskelgruppen durch Schattierungen fallen hier besonders ins Auge. Dabei lag der volle Fokus Klimts auf der naturalistischen Modellierung des menschlichen Körpers. Objekte wie Balken, Kisten und Tische wurden meist nur als Legitimation für Körperpositionen, Lichteinfall und Perspektive genutzt und daher nur schemenhaft ausformuliert.

Galerie

Aktzeichnungen von Gustav Klimt

  • Gustav Klimt: Sitzender männlicher Akt mit Hut, 1879-1881, Wien Museum
    © Wien Museum
  • Gustav Klimt: Männlicher Akademieakt in Pose, 1879, Wien Museum
    © Wien Museum
  • Gustav Klimt: Männlicher Akademieakt in Bewegung, 1879, Wien Museum
    © Wien Museum
  • Gustav Klimt: Männlicher Akademieakt, 1877-1879, Wien Museum
    © Wien Museum
  • Gustav Klimt: Männlicher Akademieakt, Rückenansicht, 1879, Wien Museum
    © Wien Museum
  • Gustav Klimt: Männlicher Akademieakt mit verschränkten Armen, 1879, Wien Museum
    © Wien Museum

Gustav Klimt: Frau Taglang, 1877, Wien Museum
© Wien Museum

Porträtzeichnungen
Auch die Anfertigung von Porträtzeichnung wurde in der k. k. Kunstgewerbeschule gelehrt. Zwei erhaltene, ins Jahr 1879 datierte Zeichnungen bärtiger Männerköpfe (Privatbesitz, S 1878: 27 und Besitzer unbekannt, S 1878: 28) entstanden vermutlich im Rahmen von Klimts Ausbildung. Diese Annahme wird gestützt durch die Tatsache, dass sich im Werk von Franz Matsch – einem Klassenkollegen Klimts – beinahe idente Darstellungen befinden. Beide Zeichnungen überzeugen durch ihre Lebendigkeit und realistische Wiedergabe der Porträtierten.

Ähnliche Porträts haben sich auch aus Klimts privatem Umfeld erhalten. So zeichnete er um 1878/79 seine Mutter (Privatbesitz, S 1878: 26) und seinen Bruder Georg (Privatbesitz, S 1878: 29), beide in fotorealistischer Manier. Klimts Schwester Hermine erinnerte sich in ihrem Manuskript über das Leben ihres Bruders, dass Gustav und Ernst schon vor 1880 zu Hause Porträts nach Fotografien gezeichnet hätten, nicht nur für die Familie sondern auch für zahlende Bekannte. Ein Verkauf brachte ihnen um die sechs Gulden (ca. 75 Euro). Die Porträtzeichnung Frau Taglang (?) (1877, Wien Museum, Wien, S: -) dürfte eines dieser Auftragsporträts sein. Das ovale Format der Zeichnung sowie die detailreiche Wiedergabe legen nahe, dass es sich hierbei um ein Porträt nach einer Fotografie handelt. Die knapp 40 Zentimeter hohe Kreidezeichnung zeigt eine nach links blickende Frau im engen, ovalen Ausschnitt. Gesicht, Haare und Kleidung sind penibel dreidimensional erfasst und detailgenau ausgeführt.

Literatur und Quellen

  • Alice Strobl (Hg.): Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Band I, 1878–1903, Salzburg 1980.
  • Ursula Storch (Hg.): Klimt. Die Sammlung des Wien Museums, Ausst.-Kat., Wien Museum (Wien), 16.05.2012–07.10.2012, Wien 2012.
  • Marian Bisanz-Prakken (Hg.): Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Ausst.-Kat., Albertina (Wien), 14.03.2012–10.06.2012; Getty Center (Los Angeles), 03.07.2012–23.09.2012, München 2012.
  • Klassenkataloge 1876–1881, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv.