Klimt-Fotos von Pauline Kruger Hamilton
Pauline Hamilton: Gustav Klimt im Malerkittel, vermutlich um 1911, Klimt-Foundation, Ehem. Sammlung Pauline Kruger Hamilton, Inv.-Nr. 162
© Klimt-Foundation, Wien
Neben Moriz Nähr, Anton Josef Trčka, Madame d'Ora oder Friedrich Viktor Spitzer zählte auch Pauline Kruger Hamilton zu jenen Fotografinnen und Fotografen, die Gustav Klimt ablichten durften. Die Besonderheit ihrer Aufnahmen bestand darin, dass diese nicht in einem klassischen Fotoatelier, sondern in der privaten Umgebung der zu porträtierenden Person angefertigt wurden. Bisher sind vier Fotos von Klimt, entstanden vermutlich im Jahr 1911, bekannt.
Die in den USA geborene Fotografin und Künstlerin übersiedelte 1908 nach Wien. Die ersten zwei Jahre arbeitete sie als Assistentin im renommierten Fotoatelier von Madame d'Ora (Dora Kallmus), präsentierte aber bereits 1909 im Kunstsalon Pisko eigene Porträtfotografien. Kruger Hamilton fand ihre Kundschaft nicht nur in Adels- und Gesellschaftskreisen, sondern auch im Umfeld der Kunst. Schließlich entstand 1911 ihre Porträtserie von Gustav Klimt. Als Ort fungierte dabei vermutlich der Garten oder die nähere Umgebung seines letzten Ateliers in der Feldmühlgasse 11. Kruger Hamilton fotografierte Klimt in verschiedenen Haltungen: sitzend in der ehrwürdigen Pose des Malerfürsten und locker stehend, hinterfangen von Natur. 1912 präsentierte sie u.a. diese Serie von Klimt im Kunstsalon Pisko. 1915 kehrte Pauline Kruger Hamilton Zeitungsberichten zufolge zurück in die USA, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1918 weiter als Fotografin arbeitete und sich für Kriegswaisen engagierte.
Der Klimt-Foundation gelang es kürzlich zwei Fotos dieser beeindruckenden Serie aus dem Nachlass der Künstlerin zu erwerben, um so die bereits umfangreiche Sammlung an Fotografien von Gustav Klimt um einen integrativen Bestandteil zu erweitern.