Über 1.000 Autografen rund um Gustav Klimt
Gustav Klimt: Ansichtskarte von Gustav Klimt in Kammer am Attersee an Friedrich Hetzer in Wien, 11.09.1912, Privatbesitz
© Klimt-Foundation, Wien
Egon Schiele: Korrespondenzkarte von Egon Schiele in Wien an Arthur Roessler in Wien, 27.11.1910, Wienbibliothek im Rathaus
© Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung
Der Autografenbereich der Gustav Klimt-Datenbank ist mit seinen aktuell 1.000 Briefen, Ansichtskarten, Telegrammen, Akten, Dokumenten und Notizen eine der umfangreichsten Dokumentation von Quellenmaterial rund um den Weltkünstler. In Archiven und Nachlässen wird kontinuierlich nach noch unbekanntem Material zu Gustav Klimt geforscht. Im Fokus der Recherche stehen dabei derzeit Autografen aus der Zeit nach dem Tod des Künstlers im Jahr 1918, die essentielle Einblicke in das Nachwirken des Malers geben. Darüber hinaus werden Korrespondenzen zu Ausstellungen, Verkäufen und dem Nachlass bearbeitet. Diese bieten wichtige Hinweise zu Provenienzen und der Rezeption Klimts in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.
Darüber hinaus finden sich in diesem Forschungsbereich selbstverständlich Briefe aus eigener Hand, in denen der Maler persönlich über seine Arbeit und seinen Alltag berichtet: »Mit der Arbeit geht's langsam – wie immer«. Der Familie lässt Klimt aus der Sommerfrische auf unzähligen Ansichtskarten »beste Grüße« zukommen und Emilie Flöge bittet er mehrfach, die gemeinsame Französischstunde abzusagen. Auch Klimts Lamentieren über »scheußliche Regen=Tage« lässt sich anhand einer Vielzahl an Korrespondenzen nachvollziehen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Schriftstücke von Dritten mit Erwähnung Klimts. Hier liest man beispielsweise bei Egon Schiele, dass dieser mit Klimt regelmäßig Zeichnungen tauschte und dass es sogar Pläne zu einem Porträt von Gustav Klimt durch Schiele gab. Von Mäda Primavesi erfahren wir 1915, dass ihr Mann Otto ihr das Gemälde Die Hoffnung II (Vision) (1907/08, The Museum of Modern Art, New York) als Überraschung zu Weihnachten schenkte. Ein Brief von Adele Bloch-Bauer verrät, dass ihr Porträt ursprünglich bereits 1903 als Geschenk zum Hochzeitstag ihrer Eltern in Auftrag gegeben worden war.
Auch zahlreiche Meinungen von Klimts Zeitgenossen über den Künstler und sein Werk sind vertreten. Die Statements reichen von positivem Lob, wie von Hugo von Hoffmansthal »die Sachen von Klimt […] haben mir sehr gefallen«, Erich Lederer: »Klimt war vorige Woche auf einige Tage hier, es war sehr lustig« und Franz Schreker: »Klimt ist ein sehr bedeutender Künstler«, bis hin zu herber Kritik, wie jene von Christiane von Thun-Salm: »die „Rose Bernd“. Das ist ein schändliches Zeug! […] wäre etwas, was der Maler Klimt gut illustrieren würde«.